Meine künstlerische Arbeit verstehe ich als ernsthaftes und konsequentes Finden von Möglichkeiten des flächigen und linearen Fabulierens und des Zurückführens alles Sichtbaren auf das Substantielle. Das ohnehin Sichtbare sichtbar zu machen, ist nicht Thema, sondern mein Anliegen ist es, das Bild konstruktiv und geometrisch zu abstrahieren. Mich interessieren Farbe und Form als dynamisierende, harmonisierende und kontrastierende Kräfte. Der Rhythmus und die Balance von Farb- und Formgewichten, sind Gegenstand meiner Malerei. Die Feinabstimmung der Farben untereinander ist mir wichtig, um eine Bildharmonie zu erreichen. Ausgehend von Motiven, welche vor der Natur skizziert wurden, entwickle ich daraus flächig-konstruktive Bilder und in äußerster Reduzierung auch die Streifenbilder. Sie stellen ein Ergebnis der Verdichtung und Komprimierung der Dinge dar. Das Motiv vor der Natur wird neu verwandelt, wobei das Ursprungsmotiv im ausgeführten Kunstwerk nicht unbedingt mehr erkennbar ist. Die Formen und Farben werden vergleichbar dem Baukastensystem in neue Bezüge zueinander gesetzt. Das Bild als Fläche, als Teil einer Wand zu sehen, stellt für mich eine Besinnung auf den bildnerischen Urgedanken dar.

www.gerd-kuechler.de