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Eckhard Bendin: Spektrale Graphen II (2006) und Scheintrilogie I - III (2007)
Nach Goethes Beobachtung rufen unterschiedliche Trüben auf hellem bzw. dunklem Grund nicht nur das Urphänomen gelber bzw. blauer Färbung hervor, sondern auch jede weitere Farbdifferenzierung. Dem lässt sich ein kombinatorischer Algorithmus von Helligkeitsverhältnissen, eine ‚Generative Grammatik’ zugrunde legen. Anschaulich wird dies besonders an prismatischen ‚Randfarben’. Deren Überlagerungen verdichtete Eckhard Bendin 1987 in drei ‚Spektralen Graphen’, deren Teil II er 2006 in eine Computergrafik übersetzt hat. In seiner dreiteiligen ‚Scheintrilogie’ wurde jener Zusammenhang von Helligkeitsverhältnissen und Farbdifferenzierung reliefartig veranschaulicht. Die Beziehungen zwischen der Helligkeit des ‚Grundes’, auf dem wir Farbe wahrnehmen, und dem Algorithmus der auf jenem Grund spezifisch agierenden Helligkeitskombinationen führt zu bestimmten Ordnungen. Sie erscheinen als Metapher für die Genese der Farbtöne. In der Farbgeneration 2/6 (Teil 1 der Scheintrilogie) tritt zwischen den prismatischen Randfarbenpaaren Gelb-Orangerot und Violettblau-Cyanblau die vermittelte Farbpaarung Magenta-Grün in Erscheinung. Dabei wird schematisch auch deren Bedingung durch das jeweilige Helligkeitsniveau des Grundes veranschaulicht, auf dem die spezifische Farbigkeit entsteht. Dem hellen Grund zugehörig sind die drei Farbtöne Gelb, Cyanblau und Grün, dem dunklen dagegen Orangerot, Violettblau und Magenta. Die Farbgenerationen 7/6 und 3/2 (Teil 2 und 3 der Scheintrilogie) zeigen die genannten Farbenpaare sowie zusätzlich das Gegenfarbenpaar Orange-Blau in anderer Zuordnung. Zwischen sieben Grauwertstufen von Dunkelgrau bis Hellgrau sind die sechs Hauptfarben entsprechend ihrer Eigenhelligkeit schematisch eingebettet (Teil 2), während das Gegenfarbenpaar O-B, das eng mit dem ausgewogenen generativen Zusammenspiel von Hell (Weiß) und Dunkel (Schwarz) zusammenhängt, metaphorisch durch das mittlere Grau verbunden wurde (Teil 3). Ein besonderes Anliegen jener Farbreliefs ist auch die Vermittlung des fundamentalen Unterschiedes der Erscheinungsweisen von Oberflächenfarbe (auch ‚Körperfarbe‘ genannt) und deren Farbreflexion, einem farbigen, räumlich wirkenden Schein geringer Stärke (‚Raumfarbe‘genannt). Der Farbschein - visuell aufgelockert, weich und raumgreifend, raum-erfüllend - steht Im Kon¬trast zur hart und geschlossen anmutenden Oberflächenfarbe. Bendins metachrome Artefakte verstehen sich als konzeptartige Modelle zur Vermittlung der Annahme, dass hinter allen Erscheinungen einfache Algorithmen stehen, Wirkprinzipien, Wesens- und Bildungskräfte, die wir sowohl intuitiv als auch rational zu erfassen und zu veranschaulichen suchen. Besonders über die ästhetische Anschauung können jene Prinzipien und Kräfte für uns konkret werden. Bendin, E.: Zur Farbenlehre. Dresden 2011, S. 63, 73 und 178ff |
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